In der zweiten Woche hier auf den Philippinen sind wir mit einem Team aus Deutschland und Mitarbeitern von CfA auf einen Outreach gefahren.Das war sehr aufregend, vor allem weil für uns alles noch sehr neu war.

Unser erster Stopp war Bantayan, eine Insel auf den Philippinen, die wir mit der Fähre erreicht haben. Wir durften dort in einer Kirche in einem Dorf übernachten.

Wir wurden so herzlich aufgenommen, haben bis heute Kontakt zu der Familie des Pastors und haben uns schon öfters mit ihnen getroffen.

Geschlafen haben wir dort auf echt dünnen Spielmatten. Wir hatten alle Angst, dass wir die ganze Woche schlecht schlafen und Rückenschmerzen bekommen. Aber erstaunlicherweise haben wir recht gut geschlafen. Die erste Nacht war es sehr kalt, weil wir die Klimaanlage und alle Ventilatoren an hatten. Als Decke haben wir notdürftig Handtücher oder Hängematten benutzt XD

Ate Elli, eine Mitarbeiterin von CfA, ist mitbekommen und hat jeden Morgen, Mittag und Abend für uns gekocht. Alle Filipinos und Filipinas, die mit auf dem Outreach waren sind immer um 5 Uhr morgen aufgestanden, um Frühstück vorzubereiten.

Ich bin sehr dankbar, dass wir jeden Tag drei Mahlzeiten bekommen haben, das war echt lieb.

Trotzdem war das Essen auch eine He

rausforderung. Zum Frühstück gab es oft Reis mit Würstchen oder Schinken. Manchmal gab es auch Reis mit Spiegelei, das war sehr lecker (Wir machen uns dass manchmal immer noch zum Frühstück).

Auf den Philippinen wird sehr viel Fleisch gegessen, vor allem wenn man es sich leisten kann. Daher gab es während dem Outreach viel Fleisch (zu jeder Mahlzeit) zu essen und natürlich immer Reis dazu.

Obwohl ich eigentlich vegetarisch bin, habe ich oft das Fleisch mitgegessen, vor allem aus Höflichkeitsgründen.

Uns wurde auch erzählt, dass oftmals viele auf dem Outreach krank werden, weil die Hygiene in den Gebieten nicht gut sei. Ich bin Gott echt dankbar, dass niemand von uns krank geworden ist und wir alle voller Energie waren.

Geduscht haben wir mit einer Schöpfkelle und einer riesigen Regentonne, die mit Wasser gefüllt war.

Wir hatten viel Programm in dieser Woche: Zum einen haben wir Hausbesuche gemacht und von Jesus erzählt. Außerdem sind wir auch in mehreren Schulen gefahren und haben dort mit den Schülern ein Programm gestaltet.

Die Kinder und Lehrer waren alle sehr aufgeregt und haben sich total gefreut, dass wir das Programm gemacht haben. Die Kinder haben uns wie Prominente behandelt, wollten Selfies und teilweise auch Autogramme von uns. Ich kann mich noch an eine Situation erinnern, als wir in den einen Schulhof gefahren sind und alle Kinder schreiend zu uns gerannt sind.

Die Schulen, die wir besucht haben lagen alle sehr ländlich. Viele der Kinder bekommen selten weiße Menschen zu Gesicht. Daher waren wir für sie wie Celebrities. Auch viele Lehrer waren aufgeregt und wollten viele Bilder mit uns.

Was uns hier schon öfters aufgefallen ist, dass viele Menschen dich versuchen „heimlich“ zu filmen oder von dir Fotos machen.

Das Schönheitsideal auf den Philippinen ist das Gegensätzlich zum europäischen Schönheitsideal. Während wir in Europa versuchen so braun wie möglich zu werden, kaufen sich die Menschen hier auf den Philippinen Creme mit Bleichwirkung.

Die Besuche in den Schulen waren sehr intensiv, aber auch so schön. Wir haben in kleinen Gruppen Spiele gespielt und in den Klassen Zeugnisse über unseren Glauben gegeben.

Die Hausbesuche waren sehr individuell, aber super interessant. Es war sehr spannend das Zuhause der Menschen zu sehen und einen Einblick in ihr Leben zu bekommen. Wir konnten für viele Menschen beten und hatten sehr gute Gespräche. Mir ist vor allem die Gastfreundschaft der Menschen aufgefallen. Wir wurden direkt ins Haus gebeten und waren interessiert daran, was wir zu sagen haben. In Deutschland würde man selten so herzlich von Fremden ins Haus eingeladen werden.

Die meisten Familien, die wir besucht haben sind Fischhändler. Die Insel Bantayan ist für den Fischfang bekannt und die Menschen leben dort von dem Ertrag. Leider ist das Einkommen nicht viel und die Menschen können sich damit gerade so über Wasser halten.

Wir durften für viele der Familien beten und haben sie auch in die Kirche (in der wir untergebracht waren) zu einem Jugendgottesdienst eingeladen.

Der zweite Stopp war die Bogo Farm. Dort sind wir von Bantayan aus wieder mit der Fähre auf das Festland und weiter mit den Autos von CfA nach Bogo. Wir haben auf der Bogofarm ein Mittagessen bekommen und sind dann direkt zum nächsten Outreach-spot, dem BogoCityJail (Gefängnis), gefahren.

Dort haben wir für die Insassen einen Nachmittag gestaltet. Das war sehr berührend und interessant. Ein paar der Gefängnisinsassen haben von ihrem Glaubensweg erzählt und sie haben sich sehr gefreut mal Abwechslung zum Alltag zu bekommen.

Viele der Männer im Gefängnis wissen noch nicht wann oder ob sie überhaupt noch aus dem Gefängnis kommen. Auch der Vater von einem Kind aus dem Heim ist dort im Gefängnis.

Wir haben zum Schluss für die Männer gebeten und haben noch ein paar Snacks verteilt.

Nach dem Besuch im Gefängnis hat sich unsere Gruppe geteilt. Die eine Hälfte ist zurück auf die BogoFarm gefahren und ist dort die nächstenTage mit den Jungs zu verschiedenen Feedingplätzen gefahren und hat dort Programm gestaltet.

Die andere Hälfte, in der ich auch dabei war, ist nach Maya gefahren. Das ist ein Ort auf der Philippinen. Wir haben dort für zwei Nächte in einer Kirche übernachtet, die aus einem Raum bestand und keine schließbaren Fenster und Türen hatte. Außer dem Gottesdienstraum gab es noch ein Küche und eine „Miniwohnung“, in der die Pastorenfamilie wohnt. Die Küche befindet sich im Freiem und auch die Toiletten und Duschen waren nur von einfachen Wellblechwänden umgeben. Johanna, die Outreachleiterin, hat uns erzählt dass sie schon vor ein paar Jahren in der Kirche war und dort noch alles viel einfacher und kleiner war.

In Maya wurden wir sehr verwöhnt. Die Pastorin hat uns abends Shrimps, Kartoffeln und Fleisch gekocht (das essen Filipinos nur an besonderen Anlässen, weil es zu teuer ist, um es regelmäßig zu essen). Morgens gab es Garlicrice und Eier und nachmittags haben wir Pancakes mit Zucker bekommen.

In Maya haben wir einerseits praktische Arbeit geleistet und den Absflusskanal sauber gemacht und sind nachmittags zu einem Feeding gefahren. Dort haben wir wie immer Programm mit den Kindern gemacht und mit ihnen gespielt. Wir haben Lieder gesungen, Tänze getanzt und haben versucht mit den Kindern Gespräche anzufangen, was durch die Gesprächsbarriiere oftmals ziemlich schwierig ist.

Wir haben nach dem Outreach herausgefunden, dass das eine Mädchen von dem Feeding eine Darmkrankheit hatte und ein Tag nach dem Feeding gestorben ist. Das war sehr krass. Anscheinend kannten man das Mädchen vor Ort nicht sehr gut und sie war bei vorherigen Feedings nicht dabei. Bei diesem Feeding war sie aber sehr motiviert dabei und man konnte ihre Freude ansehen. Ein Tag bevor sie zu Jesus gekommen ist durfte sie von ihm erfahren <3

Am Samstag Abend haben wir draußen gegessen und es hat komplett angefangen zu schütten. Wir wurden alle pitschnass, aber es war sehr lustig und hat sehr Spaß gemacht.

Ich bin sehr dankbar für die Zeit in Maya, weil ich dort auch lernen durfte mit wenig und einfacher zu leben.

Am Sonntag waren wir im Gottesdienst und haben das Kinderprogramm gestaltet. Das war alles sehr spontan, aber wir haben das sehr gut hinbekommen (Die Kinder hatten Spaß =).

Nach dem Gottesdienst sind wir zurück nach Bogo gefahren und waren noch mit der anderen Outreachhälfte und den Bogo-Jungs essen. Wir haben dann in Bogo übernachtet und sind am nächsten Tag wieder zurück nach CfA gefahren. Wir haben anstatt drei Stunden, acht Stunden gebraucht, weil wir uns mehrmals verfahren haben. Das war sehr anstrengend, weil wir sowieso schon von der Woche erschöpft waren.

Highlight des Tages war, dass einen Zwischenstopp an einem See mit türkisblauem Wasser gemacht haben. Dort haben wir den nachmittag verbracht und sind schwimmen gegangen. Das war richtig schön und besonders.

Wir sind erst spät abends in Christ for Asia angekommen und waren alle ziemlich erschöpft.

Ich bin mir sicher, dass Gott uns in dieser Woche so viel Kraft gegeben hat. Obwohl wir so viel unterwegs waren und auf hartem Boden geschlafen haben, haben wir die Woche ohne Krankheit durchgezogen. Und es hat super Spaß gemacht. Es war eine gesegnete Zeit!

Ich bin so dankbar so viele liebe Menschen kennengelernt zu haben, die die Zeit nochmal besonderer gemacht haben. Vor allem auch die Freude in den Augen der Kinder zu sehen ist unbeschreibar. Der Outreach war bis heute die erlebnisreichste und schönste Woche die ich bis jetzt auf den Philippinen erleben durfte und das muss was heißen!